Konzert am Sonntag,
10. November 2013
17:00 Uhr in der Stadtkirche
Programm
Orgelsonate op. 65, Nr. 2 c-moll
Felix Mendelsohn-Bartholdy 1809-1847
Biblische Lieder op. 99, Auswahl
Antonin Dvorák 1841-1904
Aus tiefer Not schrei ich zu Dir
Felix Mendelsohn-Bartholdy op. 23, Nr.1 aus „Drei geistliche Lieder“ für Soli, Chor und Orgel
Messe in D-Dur op.86
Antonin Dvorák 1841-1904
für Soli, Chor und Orgel
Inhaltliches:
Antonín Dvořák (1841 – 1904)
Messe D-Dur op. 86 für Soli, Chor und Orgel
Biblische Lieder op. 99, 1-10
Die Entstehung der Messe in D-Dur fällt in die Monate März bis April 1885. Dvorak schuf die Komposition aufgrund eines Auftrages des Architekten und Gründers der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste Josef Hlavka. Anlass war die Einweihung einer neu erbauten Kapelle bei dessen Schloss. Das Werk wurde dort am 11. September 1887 uraufgeführt. Die platzmäßig eingeschränkten Möglichkeiten der Aufführung führten zu einer Fassung mit reiner Orgelbegleitung.
Dvorak hatte sich zu dieser Zeit bereits über die Grenzen seiner tschechischen Heimat hinaus einen großen Namen gemacht. Auch einige bedeutsame kirchliche Werke waren darunter, so z.B. das „Stabat mater“ aus den Jahren 1876 bis 1877, das nach Aufführungen in Budapest und Wien sehr große Erfolge in London (1883) und New York (1884) zu verbuchen hatte.
Auch in die Messe D-Dur bracht der Komponist seine ganze Meisterschaft ein. Das Werk bezeugt Dvoraks Gabe, einen geistlichen Text musikalisch zu fassen und gleichzeitig die heitere, unbeschwerte Atmosphäre der lieblichen böhmischen Landschaft und die Schlichtheit eines tief religiös verwurzelten Landvolks einzufangen, ohne sich dabei jedoch in volkstümlicher Vereinfachung zu verlieren.
Auf Wunsch seines Verlegers instrumentierte Dvorak später das Werk. Diese orchestrierte Fassung ist weitgehend an die Erstfassung angelehnt und verzichtet größtenteils auf die gestalterischen Möglichkeiten, die eine sinfonische Besetzung bietet. Die daraus resultierende Schlichtheit ist eine besondere Herausforderung. Die Einfachheit der Urfassung ohne „große Mittel“ kann so für den Hörer zu einem tiefen Erlebnis führen.
Dvoraks Biblische Lieder entstanden im März 1894 in New York. Mit Klage, Fürbitte, Angst, Zuversicht, Lob Gottes und Vertrauen auf dessen Hilfe formuliert Dvorak darin ein persönliches Bekenntnis in beklemmender Situation, weit weg von der böhmischen Heimat. Dass anstelle des originalen Klaviers eine Orgel tritt, ist nicht nur durch den religiösen Inhalt legitimiert, sondern wird vielmehr auch durch die kompositorische Struktur der Lieder nahe gelegt.