Die Orgel der Stadtkirche bekommt neuen Schliff
aus: RGA/Wermelskirchener Generalanzeiger vom 29.07.2016 von Anja Carolina Siebel
Sie ist in die Jahre gekommen, die alte Peterorgel in der Stadtkirche. Die tiefen Töne schafft sie nicht mehr. „Es reicht gerade noch für die Begleitung der Gemeinde“, sagt Stefanie Schüller von der Kirchengemeinde. „Insgesamt klingt alles aber ein bisschen schief.“ Für Konzerte sei die Orgel allemal ungeeignet.
Das Presbyterium hat im Juni deshalb beschlossen, dass die Orgel saniert und mit Teilen einer historischen kostbaren englischen Orgel erweitert wird. „Diese neue Orgel haben wir gekauft und eingelagert“, berichtet Stefanie Schüller.
Aktive der Gemeinde gründen ein Fundraising-Team
Bis diese neue erweiterte Orgel in vollem Klang nutzbar ist, wird es allerdings noch eine Weile dauern. Zuerst soll die Peterorgel gesäubert und saniert werden; im Anschluss steht die Erweiterung.
Die kostet natürlich Geld. Das wollen einige aktive der Gemeinde jetzt zusammenbekommen. Stefanie Schüller, Jutta Benedix, Kantor Andreas Pumpa, Andrea Sax, Meinhard Felbick und Monika Schäffer gründeten deshalb ein Fundraising-Team für die Sanierung und Erweiterung der Orgel. „Das wollen wir aber nicht einfach so machen; wir haben uns einiges einfallen lassen“, berichtet Stefanie Schüller.
Den Auftakt der Spendensammel-Aktion macht das Zwölf-Stunden-Konzert, das am Kirmessamstag in der Kirche am Markt stattfinden soll. Von 11 bis 23 Uhr singen und musizieren verschiedene Chöre, Bands und Ensembles. Kirmesbesucher, die etwa einen Gang über den Krammarkt planen, können vorbeischauen und ein wenig verweilen. Die Kirchenpforten sind geöffnet, es gibt nachmittags Kaffee und Kuchen, ein Kinderprogramm und abends Würstchen vom Grill. „Mit der Veranstaltung wollen wir erst einmal aufmerksam machen auf den Grund unserer Spendensammlung“, sagt Stefanie Schüller. In der Kirche werden deshalb auch überall Stellwände aufgestellt mit Informationen über die Kirchenorgel.
Die Geschichte der Wermelskirchener Stadtkirchenorgel beginnt etwa um 1713. „Das Instrument wurde vermutlich als typische Dorfkirchenorgel, wie sie im 18. Jahrhundert vom Niederrhein bis ins Bergische Land weit verbreitet war, einmanualig und wohl auch ohne Pedalregister konzipiert“, führt Kantor Andreas Pumpa in seiner Beschreibung aus. Im Jahr 1838-39 wurde durch Abriss und Neubau des Kirchenschiffes der Stadtkirche mehr Raum für eine größer werdende Gemeinde geschaffen. Durch die Kirchenraumvergrößerung begann ein Dilemma für das aus dem Vorgängerbau übernommene Instrument: Die kleine Orgel war für eine große Stadtkirche völlig unzureichend. Eine „gründliche Erneuerung“ sei 1869 durch die Gebrüder Euler aus Gottsbüren durchgeführt worden.
Im Jahr 1942 wurde durch die Firma E.F. Walcker aus Ludwigburg ein weiteres Orgelwerk in das barocke Gehäuse integriert. Es ist mangels vorliegender Akten unklar, warum sich die Kirchengemeinde wieder von dieser Orgel wieder getrennt hat. Der Orgelneubau von Willi Peter Im Jahr 1969 wurde ein technischer Neubau der Firma Willi Peter, Köln, unter Verwendung einiger historischer Prospekteile in Betrieb genommen. Die Orgel besteht bis heute und besitzt 28 Register, verteilt auf drei Manualen und Pedal.
KONZERT
KIRMESSAMSTAG Das Fundraising-Team der evangelischen Kirchengemeinde organisiert für Kirmessamstag, 27. August, ein Zwölf-Stunden-Konzert mit verschiedenen Chören und Musikgruppen, die von 11 bis 23 Uhr in der Kirche singen und musizieren. Noch gibt es freie Plätze für Musiker. Wer noch teilnehmen möchte, kann sich bis zum 15. August unter jbenedix@)outlook.de oder kantorei-wk@gmx.net anmelden. Dort kann man auch eine Orgelpfeifen-Patenschaft abschließen.